Restaurierung von Eisen und Datei:20161101 Kirchhofeinmessung.JPG: Unterschied zwischen den Seiten

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''05.02.2013''
St. Michaelis - Einmessen des Feldes und der metallischen Störer


Für die chloridbelasteten archäologischen Eisenfunde wird die alkalische Sulfidreduktion zur Entsalzung als gängiges chemisches Waschverfahren angewendet. Diese Sparte der Archäologie ist ziemlich komplex, deshalb ist eine nähere Betrachtung nötig, ohne zu sehr in´s Detail zu gehen. Für die Ehrenamtlichen Organisationen und nichtstaatlichen Archäologen sind wegen der finanziellen Einschränkungen  Grenzen gesetzt, da wir nicht über die umfangreichen Mittel zur Restaurierung verfügen. Deshalb wird hier nur auf die allgemeinen uns möglichen Methoden eingegangen.
[[Category:Gruppenbild]]
 
[[Kategorie:Untersuchung]]
== Durchführung ==
[[Kategorie:Geophysik]]
 
Die zu entsalzenden Eisenrelikte werden in einem Bad aus alkalischer Lösung in einer Mischung aus Natriumhydroxid ( Natronlauge NaOH ) und Natriumsulfit ( Na2SO3 ) in Verbindung mit entionisiertem Wasser in einer Edelstahlwanne behandelt.Es ist je nach Zustand des Objekts natürlich notwendig, vor dem Bad etwaige Rostschichten und Anhaftungen vorsichtig abzulösen und organische Einschlüsse zu entfernen.
 
Die Effektivität dieser Maßnahme kann durch Erwärmung des Bades auf ca. 50° - 60° C wesentlich gesteigert werden. Um eine Filmbildung auf der Oberfläche desReliktes zu verhindern, kann man Luft über eine Membranpumpe, wie sie für Aquarien üblich ist, einleiten. Selbstverständlich muß das Bad regelmässig alle 3 bis 4 Wochen erneuert werden, da sonst die chemische Reaktion an Wirkung verliert. Je nach Zustand kann der Entsalzungsvorgang 5 bis 15 Wochen und mehr betragen.
 
Am Ende der Behandlung wird das Eisenobjekt mit neutralem Wasser gut gespült, um die restlichen Chemiekalien zu entfernen. Zur weiteren Behandlung ist eine vollständige Trocknung über mehrere Tage notwendig.
 
Anschließend wird eine Konservierung mit Tannin ( Gerbsäure ) durchgeführt und nach abermaliger Trocknung in einer Paraffinlösung getränkt. Es ist darauf zu achten, dass die Wachsschicht nur ganz dünn aufgetragen wird. Nach einer letztmaligen Trocknung ist die Konservierung beendet. Das alles bitte mit der erforderlichen Sorgfalt unter Berücksichtigung der einschlägigen Sicherheitsbestimmungen behandeln!
 
== Literatur ==
 
S.Kaufhold, 2011, alkalische Sulfitreduktion, Untersuchungen zur Anwendung für die Entsalzung von archäologischen Metallkompositobjekten.
 
 
Bernhard M. Böhme
 
[[Kategorie:Aktuelles]]
[[Kategorie:Restaurierung]]

Version vom 18. Juli 2023, 23:47 Uhr

St. Michaelis - Einmessen des Feldes und der metallischen Störer