Gustavstraße 37 - rund 200 Jahre "Müll": Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 18. Juli 2023, 23:47 Uhr

01.01.2018

Auf dem Anwesen Gustavstraße 37 wurde 2017 das Rückgebäude Abb. 1 abgerissen. Zwischen der Mauer dieser Hinterhofbebauung und dem Haus Waaggasse 5 befand sich eine Fülle von verschiedenen Materialien. Im Verlauf des Abtragens des Rückgebäudes tauchten Zinngussformen, hölzerne Tabakpfeifen, Scherben etc. auf, die Herr Laskarides von der Unteren Denkmalschutzbehörde in Fürth der AG Archäologie Fürth präsentierte. Am 16. März begutachteten Thomas Werner und Andreas Hemmerlein von der AG zusammen mit Herrn Laskarides die Fundstelle. Vorort zeigte sich, dass bereits rund zwei Drittel der Verfüllung entsorgt worden waren. Herr Laskarides veranlasste, dass die restliche Menge Füllmaterial für eine Untersuchung durch die AG bereitgestellt wurde.


Von Mitte November bis Ende Dezember wurde das verbliebene Material, welches in vier 200-Liter-Kübeln lagerte, von der Gustavstraße 37 nach Veitsbronn und von dort nach Cadolzburg gebracht. In Cadolzburg stellte Andreas Hemmerlein Räumlichkeiten für die Untersuchung des Füllmaterials bereit. Am 27.12., 29.12. und 03.01. siebten die Mitglieder der AG aus ca. 1,4 Tonnen "Schutt" zahlreiche Fundstücke heraus. Hierbei kamen vier Bäckerkisten Keramik, kleine Mengen Metall und Glas, ein 5-Liter-Eimer voll Knochen sowie mehrere Lederschuhe zusammen. Zu den besonderen Fundstücken zählen u.a. eine Sechskreuzermünze (Abb. 2 u. Abb. 3) von 1804 und eine tönerne Tabakpfeife (Abb. 4, Abb. 5 u. Abb. 6) aus Gouda (Niederlande).


In den kommenden Monaten wird sich die AG intensiv mit den Funden beschäftigen. Dazu gehört auch das Zusammensetzen der Scherben, um die Vielfalt an Gefäßen bestimmen zu können. Im Rahmen der Analyse und Interpretation sollen Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen hinzugezogen werden.